Fehlsichtigkeit
Was unterscheidet sie von einer Normalsichtigkeit?
Was ist eine Kurzsichtigkeit?
Eine Kurzsichtigkeit resultiert meistens aus der Tatsache, dass das Auge zu lang ist, so dass eine scharfe Abbildung nicht auf der Netzhaut, sondern vor der Netzhaut stattfindet, physikalisch gesehen liegt der Brennpunkt parallel einfallender (aus der Ferne kommender) Lichtstrahlen vor der Netzhaut.
Sehen bei Myopie
Nur die Strahlen von Nahe gelegenen Objekten werden auf der Netzhaut vereinigt, bei einer Myopie von 2dpt. in 50 cm , bei einer von 5 dpt. in 20 cm., in der Ferne sieht der betroffene unscharf. Durch starkes Blinzeln und Herbeiführen eines Blendeneffektes kann die Unschärfe verbessert werden, woher sich auch der Begriff herleitet (gr. Myein=blinzeln).
Korrektur der Kurzsichtigkeit
Eine Kurzsichtigkeit tritt meistens in der frühen Jugend auf und kann bis zum 3.-4. Lebensjahrzehnt voranschreiten. Die Diagnose wird durch eine augenärztliche Untersuchung gestellt. Zur Korrektur sind so genannte Gläser mit konkavem Schliff (Minusgläser), die das Licht streuen und somit scharf auf der Netzhaut abbilden, angezeigt.
Da die Kurzsichtigkeit gehäuft mit Netzhautveränderungen einhergeht, sollten sich Kurzsichtige in regelmäßigen Abständen einer Netzhautuntersuchung beim Augenarzt unterziehen!
Was ist eine Weitsichtigkeit?
Eine Weitsichtigkeit (Hyperopie) resultiert meistens aus der Tatsache, dass das Auge relativ zu kurz ist, sodass die Abbildung hinter der Netzhaut liegt, physikalisch gesehen liegt der Brennpunkt parallel einfallender Lichtstrahlen hinter der Netzhaut.
Sehen des Hyperopie
Um diesen Fehler auszugleichen, kann zumindest der Jugendliche auf Grund seiner noch guten Fähigkeiten, durch Akkomodation (Verformung der Linse zur Steigerung der Brechkraft) das Bild scharf auf der Netzhaut abbilden und so den Brechfehler ausgleichen.
Jedoch kann diese stetige Anstrengung zu Kopfschmerzen, Überanstrengung und rascher Ermüdbarkeit der Augen führen. Da für das Sehen in der Nähe zusätzliche Akkomodation erforderlich ist, führt dies insbesondere in der Nähe zu unscharfem Sehen.
Korrektur
Da der Jugendliche es oft jahrelang gewohnt ist, diesen Brechfehler durch Akkomodation auszugleichen, reicht eine einfache Brillenbestiimung nicht aus. Es muss daher durch Augentropfen, die vor der Untersuchung getroft werden, die Akkomodation durch diese Tropfen ausgeschaltet werden (Zykloplegie), um das gesamte Ausmass der Weitsichtigkeit zu ermitteln.Ist dies geschehen, kann die Weitsichtigkeit relativ einfach durch Konvexgläser (Sammellinse) ausgeglichen werden.
Sollten die oben erwähnten Beschwerden auftreten, so kann nur der Augenarzt das ganze Ausmass der Weitsichtigkeit durch eine entsprechende Untersuchung(Zykloplegie)ermitteln!
Was ist eine Stabsichtigkeit?
Die Stabsichtigkeit (Astigmatismus) entsteht dadurch, dass die Hornhaut nicht gleichmäßig gekrümmt ist. Idealerweise hat diese eine kugelförmige Oberfläche, die das Licht, das in verschiedenen Ebenen auf die Hornhaut trifft, gleichmäßig bricht, und punktförmig auf der Netzhaut abbildet. Bei einer Hornhautverkrümmung ist jedoch die Oberfläche nicht kugelförmig, sondern weist in den beiden senkrecht auf einander stehenden Ebenen unterschiedliche Radien auf, sodass die Hornhaut die Oberfläche eines Eies annimmt(Ellipsoid). Hierdurch wird das Licht der einen Ebene an einem anderen Punkt als die der anderen Ebene abgebildet, das Licht wird nicht punktförmig (Astigma=ohne Punkt) abgebildet.
Sehen des Astigmatismus
Durch diese unterschiedliche Brechung an der Hornhaut kommt es zu einem verzerrten Bild auf der Netzhaut, das je nach Lage der Hornhautverkrümmung in unterschiedlichen Richtungen verzerrt sein kann.
Korrektur
Die Korrektur dieses Sehfehlers erfolgt durch sogenannte Zylindergläser, die das Licht nur in einer Ebene brechen und so zu einer punktförmigen Abbildung auf der Netzhaut führen.
Selbstverständlich kann der Astigmatismus mit jedem der anderen Fehlsichtigkeit kombiniert sein und unabhängig von dieser auftreten.
Die Korrektur eines Astigmatismus muss bereits in der frühen Kindheit erfolgen, da es ansonsten zu einer lebenslang bestehenden Schwachsichtigkeit(Amblyopie) führt. Daher sollten betroffene Eltern frühzeitig ihre Kinder beim Augenarzt untersuchen lassen!
Was ist eine Altersweitsichtigkeit?
Die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) entsteht dadurch, dass bei jedem Menschen natürlicherweise die Elastizität der Linse im Laufe des Lebens nachlässt. Hierdurch geht dann auch zunehmend die Fähigkeit der Linse, durch Verformung ein scharfes Bild auf der Netzhaut abzubilden, verloren.
Korrektur
Da der Nahpunkt immer weiter in die Ferne rückt, kann der altersweitsichtige ab dem 40. Lebensjahr Gegenstände in der Nähe nicht mehr scharf sehen. So fällt dies zuerst beim Lesen auf, besonders, wenn weitere Umstände (schlechte Lichtverhältnisse, Müdigkeit etc.) dies zusätzlich erschweren. Korrigiert wird die Presbyopie durch Verordnung einer Lesebrille, sie kann mit jeder anderen Fehlsichtigkeit kombiniert sein.
Prozess der Altersweitsichtigkeit
Der Prozess der Altersweitsichtigkeit schreitet bis zum 60. Lebensjahr voran, so dass die Lesebrille in regelmäßigen Abständen verstärkt werden muss. Ein Weitsichtiger muss, um scharf zusehen, bereits beim Sehen in der Ferne akkomodieren, weswegen sich bei ihm die Altersweitsichtigkeit (beim Sehen ohne Fernbrille) früher bemerkbar macht. Umgekehrt ist dies beim Kurzsichtigen. Da bei ihm sowieso der Fernpunkt in der Nähe liegt, benötigt er zum Lesen keine Brille, bzw. setzt seine Fernbrille zum Lesen ab.
Sollten Sie Leseschwierigkeiten bemerken, so sollte die Erstanpassung einer Lesebrille beim Augenarzt erfolgen, um Augenerkrankungen (wie z.B. Glaukom) auszuschließen!
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